Fotocredits: Monte Balan (5), Barbara Donaubauer (1)
Wir suchen jedes Jahr bundesweit und über die Grenzen hinweg ein Projekt, das uns beeindruckt und das sich als Vorbild und Vorlage zur weiteren Multiplikation eignet. Im Jahr 2016 fiel unsere Wahl auf die Werkstatt der Generationen der Montessori Schule in München/Haidhausen, die sich hier vorstellt:
Alt und Jung machen Schule
Die „Werkstatt der Generationen“ ist fester Bestandteil unserer Integrativen Montessori Schule an der Balanstraße, in der Schülerinnen und Schüler – mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf – in den Klassen 1-10 gemeinsam lernen.
Mit der „Werkstatt der Generationen“, bei uns kurz „WdG“ genannt, zeigen wir, dass Schule ein Ort sinnstiftender Begegnung der Generationen sein kann. Hier führen Ehrenamtliche der älteren Generation jede Woche mit unseren Schülerinnen und Schülern eigene Projekte durch. Die Älteren bringen ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Leidenschaften als Senior-Expertinnen und -Experten mit eigenen Projekten im Unterricht und Hort ein. Die Projektinhalte werden von ihnen selbst bestimmt und zusammen mit den Pädagogen umgesetzt. In diesem Zusammenhang werden den Schülerinnen und Schülern in der „WdG“ auch die Bedürfnisse gebrechlicher und demenziell erkrankter Menschen vermittelt und es findet ein Schülerengagement „Jung für Alt“ in diesem Bereich statt.
Unsere Senior-Expertinnen und -Experten haben so seit der Schulgründung 2008 mit enormer Energie und Begeisterung über 500 eigene Projekte durchgeführt. Rund 45 Ehrenamtliche sind pro Schuljahr in der „WdG“ aktiv und vermitteln hochmotiviert Themen wie: Geschichtsvermittlung über Zeitzeugen, Modedesign, Handwerken, Kochen, Medienprojekte, Gesang, Theaterspielen, Lesepaten, Robotik, Physik und vieles mehr. Dieses große Engagement stellt in seinen Inhalten und in seinen menschlichen Begegnungsmöglichkeiten eine unglaubliche Bereicherung für unser Schulleben dar.
Alt und Jung – von 6 bis zu über 100 Jahren – sind in der „Werkstatt der Generationen“ im ganzen Schuljahr ganz selbstverständlich zusammen aktiv. Sie lernen miteinander, voneinander und übereinander und entwickeln so Gemeinsamkeiten und Interessen für die jeweiligen Lebenswelten und individuellen Bedürfnisse.
Da kommt es dann schon vor, dass die 10-Jährige dem 74-Jährigen sagt: „Sie sind mein Held!“ oder der Achtklässler und die über 80-Jährige sich gegenseitig „einfach nur cool“ finden.