GenerationenWerkstatt in Berlin & Malchin

Endlich geht es los!

Trotz der langen und kräftezehrenden Zeit der Pandemie, tragen unsere durchgängigen immerwährenden Bemühungen nun erfreulicherweise Früchte.

Gleich mit zwei neuen Projektpartnern startet die Schütt Stiftung in den Sommer 2022. Für unser Anliegen die GenerationenWerkstatt der Ursachstiftung auch in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zu etablieren (mehr Infos hier:Link) konnten wir zwei Partnerschulen gewinnen: die Siegfried Marcus Schule in Malchin und die Röntgen Schule in Berlin .

Handwerk macht Schule, Malchin

In Malchin startete mit einer Auftaktveranstaltung am 10.05.22 das Projekt „Handwerk macht Schule“. In etwas abgeänderter Form findet die GenerationenWerkstatt hier nun ihre Umsetzung mit einigen sehr motivierten regionalen Partnern. Gemeinsam mit der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und dem Regionalen Unternehmensnetzwerk „RUN“ Mecklenburgische Schweiz e.V. wurde eine passende Schule gesucht, Unternehmen akquiriert und sechs motivierte Schüler und Schülerinnen gefunden. Ausbilder von drei regionalen Handwerksbetrieben (der Tischlerei Sievert, Maler Dahms und einem Sattler der Gilles Planen GmbH) setzen gemeinsam mit den Schüler/Innen ein eigenes Werkprojekt außerhalb der Schulräume, direkt in den Betrieben um. Aus von der Darguner Brauerei gesponsorten Kunststofffässern soll eine Sitzgruppe entstehen, die der Marcus Schule langfristig zu Gute kommen.

Bei der Auftaktveranstaltung lernten sich die Teilnehmer/Innen kennen und die Schüler/innen legten bereits tatkräftig Hand an. Während des Projekts bringen die Ausbilder der Handwerksbetriebe ihre langjährige Erfahrung, die derzeitigen Auszubildenden der Betriebe das Wissen über die aktuelle Ausbildung im Handwerk und die Schüler ihre ganz eigenen Vorstellungen und Ideen ein. Das Projekt gibt Unternehmen und den Auszubildenden von Morgen die Chance, sich schon früher kennen zu lernen und Brücken zwischen Unternehmen, Schulen und Schülerinnen und Schülern zu schlagen.

„Die Schülerinnen und Schüler konnten nach kurzer fachlicher Anleitung sofort selbst praktisch arbeiten und lernten so die unterschiedlichen Gewerke, die verschiedenen handwerklichen Tätigkeitsbereiche sowie die Betriebe mit ihren Strukturen und Abläufen kennen“  Malermeister Friedhelm Dahms.

Nach intensiver gemeinsamer Arbeit, präsentierten die Schüler und Schülerinnen am 28.06.2022 ihre selbst gefertigten Möbel, die nun der Siegfried Marcus Schule als  Sitzmöbel zur Verfügung gestellt werden.  Die teilnehmenden Schüler und Handwerksmeister waren von der gemeinsamen Arbeit begeistert und mit den fertigen Möbeln sehr zufrieden. Die praktischen Einblicke in verschiedene Berufssparten ermöglicht den Jugendlichen eine erste Orientierung am Arbeitsmarkt. Erste Brücken zu neuen Lehrlingen wurden geschlagen.

Den Abschlussbericht finden Sie hier: Abschlussbericht Generationen Werkstatt MV

Unsere Partner:

 


GenerationenWerkstatt Röntgen Schule

Nach den Sommerferien 2022 startet das Projekt der GenerationenWerkstatt auch an der Röntgenschule in Berlin-Neukölln, die beim Netzwerk Stiftungen und Bildung mit einem besonderen Anliegen an uns herangetreten war. Einigen Schüler/Innen, die aus unterschiedlichen Gründen motivationslos sind und sich nur sehr gering auf Schule und den Klassenverband einlassen können, soll es ermöglicht werden u.a. über Langzeitpraktika in Betrieben und Firmen eine Perspektive zu entwickeln. Über den Weg der Praxis könnten die Schüler/Innen ihren Schulabschluss erreichen und eine Ausbildung beginnen. Es wurde ein Ansatz entwickelt, der die inklusionspädagogische Arbeit mit der Idee der GenerationenWerkstatt verknüpft und gemeinsam mit dem Verein Pfefferwerg, einem starken Partner aus der Sozialarbeit, in die Tat umgesetzt wird.  In diesem Sinne wurde gemeinsam mit dem Förderverein der Röntgenschule und der Schütt eine inklusionspädagogische Schulassistenz-Stelle geschaffen. Mit Frau Kunz konnte diese Position mit einer sehr erfahrenen Sozialpädagogin besetzt werden. Gemeinsam mit den Schüler/Innen wird sie einen individuellen Förderplan erstellen, der auf einer Potentialanalyse basiert. Dadurch, dass die Jugendlichen in Projekten auch außerhalb des Schulalltags einbezogen werden, können sie verstärkt Selbstwirksamkeit erfahren, ein positives Selbstbild entwickeln, um so wieder ein aktiver Teil einer Gemeinschaft werden.  Der inklusionspädagogische Ansatz strebt eine Stärkung der Jugendlichen in ganz unterschiedlichen Bereichen an:

  • Förderung der Lernmotivation,
  • Sensibilisierung für eine Selbst- und Fremdwahrnehmung,
  • Vermittlung fehlender schulischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (z.B. Durchhaltevermögen, Arbeitsmethoden, zuhören, Aufgaben erfassen, Frustrationstoleranz erhöhen)
  • Training sozialer Kompetenzen,
  • Affektwahrnehmung und –steuerung,
  • Verantwortungsübernahme,
  • Handlungs- und Problemlösekompetenz

Da der Prozess nicht ohne Schwierigkeiten und Herausforderungen zu meistern ist, arbeiten die einzelnen Partner eng zusammen, um die Jugendlichen auf ihrem Weg bestmöglich zu unterstützen. Die Erlebnisse und Probleme werden in der Einzelarbeit mit dem Jugendlichen reflektiert und auf die jeweiligen Ziele ausgerichtet bearbeitet.

Der GenerationenWerkstatt kommt in diesem Fall eine Mentorenrolle zu, in der die Schüler/Innen zeitlich, emotional und auf der Sachebene von unabhängigen Seniorexpert/Innen (SES Bonn) unterstützt werden. Die Seniorexpert/Innen sind ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand und bringen viel praktische Erfahrung aus der Berufswelt mit und können die Jugendlichen als unabhängige Mentoren unterstützen indem sie Perspektivwechsel anbieten, Verständnis zeigen, Anerkennung geben und als Vermittler/Innen agieren. Zudem genießen Personen höheren Alters insbesondere im Kulturkreis der betroffenen Schüler/Innen Achtung und Respekt. Die Lebensgeschichten der SES Experten können den jungen Menschen vermitteln und aufzeigen, dass Bildung, persönliche Ziele und Leistung auch ihnen viele Möglichkeiten eröffnen können. Ergänzt wird dieser Zugang durch den inklusionspädagogischen Ansatz der Röntgenschule. Das bedeutet:

Gerade in dieser Art der Auseinandersetzung sehen wir großes Potenzial, dass die verschiedenen Generationen von der jeweiligen Erfahrung der Anderen profitieren und einen fruchtbarer Dialog der Generationen entstehen kann.

 

Hier können Sie noch mehr über das laufende Projekt erfahren: Röntgen Schule

 

weiter Informationen: