„Zusammenspiel anstatt Krieg der Generationen!“

Das Thema der Berliner Stiftungswoche 2017 war „Was uns zusammenhält“. Die Schütt-Stiftung nutzte dieses Motto für eine Veranstaltung zum Thema:„Zusammenspiel anstatt Krieg der Generationen! Gemeinsam eine lebenswerte Zukunft für jeden schaffen.“ Expert/innen und Engagierte aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung der Stifterin Ute Schütt und kamen am Abend des 25. April 2017 im Allianz Stiftungsforum in Berlin zusammen.

Das zentrale Anliegen der Schütt-Stiftung ist der Zusammenhalt und der Dialog der Generationen; ein Thema, das alle angeht. Wie das Zusammenspiel der Generationen erfolgreich sein kann und wo Defizite sind, wurde an diesem Abend auf dem Podium wie im Plenum lebhaft diskutiert.

Hier die wichtigsten Ergebnisse der gemeinsamen Diskussion:

  1. Der Dialog der Generationen bzw. der zukünftige Generationenvertrag finden in der Öffentlichkeit sowie in der Politik trotz ihrer Dringlichkeit und den damit verbundenen Herausforderungen derzeit keine angemessene Beachtung.
  2. Der Dialog der Generationen findet nicht mehr nur auf natürliche Weise innerhalb der Familien statt. Es bedarf Menschen aller Altersstufen, die den Austausch zwischen den Generationen ermöglichen und lokale Strukturen, die sie dabei unterstützen. Beides gibt es mittel- und langfristig nicht umsonst.
  3. Bedauerlicherweise finden sich zur Finanzierung dieser Strukturen noch viel zu wenige  staatliche Förderprogramme und Stiftungen bereit. Zudem fehlt es an Vernetzung der Fördermittel um langfristig Strukturen zu etablieren. Für die Schütt-Stiftung war es Wunsch des Abends, dass sich in Zukunft hier und in anderen gesellschaftlichen Bereichen mehr Verbündete zu einem Netzwerk zusammenfinden um den Zusammenhalt und Dialog der Generationen in Wort und Tat nach vorne zu bringen.
  4. Die derzeitigen Rentenregelungen und –aussichten werden alle derzeit lebenden Generationen noch vor große Herausforderungen stellen. Die Politik und Gesellschaft verschließen die Augen vor der Dringlichkeit der Aufgaben und den daraus resultierenden notwendigen Maßnahmen.  Die von der Politik in der Öffentlichkeit präsentierten Zahlen täuschen oft über die wirklichen Herausforderungen hinweg.
  5. Natürlich geht das Zusammenspiel der Generationen nicht reibungslos ab; weder in der Politik, der Bildung oder im kulturellen Bereich. Aber wenn man die Altersunterschiede zur Seite legt, stattdessen die gemeinsame Interessen, Ziele und die Leistung des Einzelnen betont, gewinnen alle. Der Altersunterschied tritt  in den Hintergrund sobald ein gemeinsames Ziel verfolgt oder aus geteilter Leidenschaft gehandelt wird.

Diese Punkte waren das Ergebnis einer engagierten, fachlichen und offenen Diskussion zwischen Publikum, Vertreter/innen der Schütt-Stiftung und vor allem der geladenen Podiumsgäste.

Als Expert/innen waren eingeladen, um unter der Moderation von Alexander Thamm zu diskutieren:

  • Anke Könemann, Mit-Gründerin der Montessori Schule Balanstraße in München und Leiterin der dortigen Werkstatt der Generationen, einem von der Schütt Stiftung geförderten Projekt.
  • Wolfgang Roese, Musiker, Dirigent und Gründer von ORSO, einem Orchester und Chor, in dem der Dialog der Generationen in der künstlerischen Arbeit gelebt wird.
  • Loring Sittler, Berater für alle Fragen des gesellschaftlichen Wandels sowie langjähriger Kämpfer für den positiven Aspekt der alternden Gesellschaft.
  • Martin Speer, Aktivist und Europäer sowie Sprecher der Stiftung Rechte zukünftiger Generationen.

Zum Weiterlesen eine Zusammenfassung der Diskussion von Alexander Thamm

Text: Alexander Thamm, Moderator der Podiumsdiskussion